Achtsamkeit → Yoga Atmung
Inhalt
Einführung
Im Laufe unseres Lebens verschliessen wir uns oft durch verletzende, (traumatische) Ereignisse und Erfahrungen, Ängste und Schuldgefühle. Dadurch entsteht auch auf der körperlichen Ebene Enge (Kontraktion in Atem und oft auch Muskelverspannungen). Diese Enge ist oft auch ein Indiz dafür, dass wir nicht mehr richtig loslassen können, dass wir uns verkrampfen. Hier kann es wirksam sein unsere inneren (Atem)-Räume wieder wahrzunehmen und bewusst zu belüften. Damit nehmen wir uns innerlich mehr Raum und öffnen
uns wieder dem Leben im Aussen und unserem wahren Wesen im Innen (Liebe). Wir können wieder in ein natürliches Gleichgewicht zurückfinden und aktiv und bewusst loslassen.
Jörg Kyburz, Akademie für Achtsamkkeit Lenzburg
Volle Yogaatmung
Wenn du deine Atmung genauer beobachtest, wirst du vielleicht wahrnehmen können, dass es drei Atemräume gibt: tief unten im Bauch, mittig auf Höhe der Rippen und oben im Bereich der Schlüsselbeine. Während man im Alltag meist nur einen Teil dieser Räume ausschöpft, werden in der vollen Yogaatmung alle drei bewusst geöffnet und “durchlüftet”.
Und so geht’s: Am besten kann man die Atemräume in Rückenlage spüren und erforschen. Als Erstes lege deine Hände auf den Unterleib und spüre, wie sich die Bauchdecke mit jedem Atemzug hebt und senkt. Das Gewicht der Hände hilft, den Bauchraum nach und nach immer weiter für die Atmung zu öffnen, einatmend zu füllen und ausatmend wieder zu entleeren. Nimm dabei auch die natürlichen Pausen wahr und halte die Kehle weich. Nach 2 bis 3 Minuten legst du die Hände seitlich an die Rippen. Spüre in der gleichen Feinheit, wie sich mit jedem Atemzug die Rippen zu den Seiten weiten und wieder zusammenziehen.
Im dritten Schritt legst du die Fingerspitzen sanft unter die Schlüsselbeine und nimmst auch hier die allmähliche Öffnung und Vertiefung wahr (bis in die Lungenspitzen). Versuche nach dieser Vorübung, mit jedem Atemzug durch alle drei Räume hindurch zu atmen: Einatmend füllt sich zuerst der Bauch, dann
weiten sich die Rippen und schliesslich heben sich die Schlüsselbeine. Ausatmend leeren und senken sie sich wieder in umgekehrter Reihenfolge. Dabei geht es nicht darum, den Atem willentlich “tiefer” zu machen und mit Kraft das maximale Lungenvolumen auszuschöpfen. Öffne stattdessen behutsam die drei Atemräume und nimm den natürlichen, wellenförmigen Atemfluss darin wahr. Beim Einatmen öffnen wir unsere inneren Atemräume. Beim Ausatmen lassen wir alles los und geben ab, was uns belastet oder blockiert.